Arnis: Wasser, Werften und Tüddelkram

Mit unseren Rädern fahren wir von Sieseby nach Sundsacker - immer an der Schlei entlang und von Feldern und kleinen Wäldchen umgeben. In Sundsacker warten wir gemeinsam mit vielen anderen Radfahrern auf die Fähre, die uns nach Arnis bringen soll. 1826 startete der Fährbetrieb mit einer Fährrampe, seit den 1960er-Jahren verkehrt eine Fähre mit Motor. Das jetzige Schiff, das 1981 gebaut wurde, wird von einem Stahlseil von der Angelner Seite über die Schlei auf die Schwanser Seite geführt - und umgekehrt.

 

Der schöne Frühlingstag bringt die besten Seiten von Arnis hervor: Die weiß gestrichenen Backsteinhäuser strahlen um die Wette, Sitzbänke mit weichen Kissen laden zum Verweilen ein. Genau der richtige Ort, um zu entspannen. Was ich bis jetzt nicht wusste: Arnis ist eine richtige Werftenstadt. Es gibt mehrere Yachtwerften, eine davon ist die Otto-Eberhardt-Schiffswerft. Hier liegt die „Ryvar Flensburg“, die 1916 als segelndes Fischereifahrzeug hergestellt wurde. 1927 erhielt sie ihre Maschine und wurde zum Frachtschiff umgewandelt. 68 Jahre später wurde sie im Museumshafen Flensburg dann wieder rückgebaut. Und auch "Tüddelkram" gibt es in Arnis: Die "Lütt Arnis Butik" versteht sich als Concept Store und verkauft nach eigenen Aussagen Tüddelkram, Bonsche, Gedöns und Plünnen...

 

Wirklich sehr besonders ist die Schifferkirche von Arnis. Sowohl außen als auch innen spielt Holz eine große Rolle. So ist beispielsweise die Decke und auch das Taufbecken aus Holz gefertigt. Von außen fällt sofort der Holzturm ins Auge. Und auch der maritime Bezug ist nicht zu übersehen. An der Decke hängen vier Votivschiffe, die von aus Seenot geretteten Schiffern gespendet worden sein sollen.

 

Dann geht es weiter nach Kappeln und von dort aus nach Kroonsgard. Ein Name dänischen Ursprungs, übersetzt bedeutet er so viel wie Königshof. Der Strand von Kroonsgard ist sehr ursprünglich: keine Promenade mit Pommesbuden und Lädchen, stattdessen nur Sand, das Meer, Strandgräser und Heckenrosen. Ungefähr neun Kilometer kann man ununterbrochen auf dem Deich Richtung Maasholm fahren. Vorbei am Seevogelschutzgebiet Oehe-Schleimünde, das man nur unter sachkundiger Führung betreten kann. Das ist so stimmungvoll, dass es auch gar nichts ausmacht, als die Sonne plötzlich hinter einer dichten Wolkendecke verschwindet.

 


Infos rund um Arnis

Karten:

Flensburg Kappeln, Wander- und Freizeitkarte, 1 : 50000, über Mapfox, https://www.mapfox.de/

Literatur:

Arnis, das Buch von Nicolaus Schmidt ist im Wachholtz Verlag in Kiel erschienen, https://www.wachholtz-verlag.de/